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Freeman: Mainstream Sucks
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Kommentar auf MMnews zu gleichnamigem Artikel auf MMnews.de
Information und die Verbreitung der Selben ist eine der schwierigsten Aufgaben/Problemstellungen überhaupt. Der wichtigste Grund dafür ist, daß kein Mensch auf dieser Welt meinungs- und absichtslos ist. Schon an der Quelle wird die Information verfälscht, durch die gelernten Wahrnehmungs-/Meinungsmuster und die Realitätskompetenz (Wissen) des Beobachters/Berichterstatters.
Zum Beispiel: Ich bin vom Land, ein netter Mensch, aber nicht welterfahren. Eines Tages beschließe ich mal vor die Tür zu gehen. Mein Vater sagt: "Nimm lieber ein wenig Geld mit, man weiß ja nie…". Mit etwas Kleingeld in der Hosentasche, mache ich mich auf. Wenig später treffe ich jemanden, der mir sagt: "Ich bin Magier. Ich kann Dinge aus dem Nichts entstehen lassen". Und noch bevor ich Fragen stellen kann, faßt er hinter mein Ohr und bringt eine 1-Euromünze zum Vorschein. Ich bin beindruckt. Noch mehr beeindruckt bin ich, als er mir die Münze schenkt!
Was könnte passiert sein? Wie reagieren, wie berichten?
Ein abgebrühter Großstädter mit Varieteerfahrung hätte natürlich sofort das Kleingeld in seiner Tasche gezählt. Und hätte berichtet:"Mir hat einer einen Euro aus der Tasche geklaut und ihn mir als Zaubertrick zurückgegeben."
Ich als gutgläubiger und wenig realitätskompetenter Beobachter hätte jedoch berichtet:"Da draußen gibt es Magier, die selbst Geld aus dem Nichts entstehen lassen können!"
Diese einfache Geschichte illustriert, wie man selbst ohne komplizierte Machtansprüche und bösen Willen zu Berichten kommen kann, die die Realität verzerren.
Wieviele Korrespondenten kennen alle Hintergründe? Genauer gefragt:"Wieviele direkt Beteiligte einer Nachricht, kennen alle Hintergründe und Vorgänge?"
Der Grund, warum Menschen dem Mainstream mehr vertrauen, als den Blogs, ist daß sie den Networks die größere Kompetenz unterstellen. Nicht zuletzt weil sie über mehr Erfahrung, Personal und Kontakte verfügen. Dieses Vertrauen, müssen sich Blogs erst erarbeiten. Dafür braucht es Zeit, Geld und Kompetenz.
Damit diese Voraussetzungen erfüllt sein können, muß es eine wirtschaftliche Dimension des Bloggens geben. Wenn es die gibt, dann ist die Situation prinzipiell gesehen, nicht vom Mainstream verschieden.
Man sieht, diese Angelegenheit ist wie alles andere im Leben auch, nicht in einfache Gut-Böse-Schemata zu pressen. Und wer eine Nachrichtensendung/Website sieht, die mit Werbung beginnt, redaktionell getarntes Productplacement enthält und mit Werbung endet, der müßte eigentlich wissen woher der inhaltliche Wind weht…